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Wildbienen als Blütengäste
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Die erwachsenen Tiere (Imagines) aller Wildbienenarten besuchen Blüten, um Nektar zu saugen, gewissermaßen als "Flugbenzin", während der eingetragenen Pollen die Eiweißquelle für die Brut darstellt.
Auch der Mensch profitiert von dieser Sammeltätigkeit, denn dabei werden Blüten bestäubt, besonders auch Blüten der Obstgehölze. Besonders da, wo Honigbienen fehlen, können Wildbienen die entstandenen Bestäubungslücken füllen.
Für viele wildwachsende Blütenpflanzen, die oft auch vereinzelt vorkommen und somit für die Honigbiene ohne Bedeutung sind, sind Wildbienen wichtige Bestäuber. Aufgrund ihrer großen Artenanzahl und verschiedener Sammelarten nutzen sie ein viel größeres Spektrum an Blüten als die Honigbienen.
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Wildbienen, im Naturhaushalt unentbehrlich, sind durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt, die besagt, dass Wildbienen nicht gefangen, nicht getötet und ihre Nahrungsgrundlagen und Niststätten nicht beeinträchtigt oder zerstört werden dürfen.
Bei Blütenstaub wählerisch: die Pollenspezialisten
Das Blütenspektrum für das Sammeln von Pollen ist bei Wildbienen häufig begrenzter als das für Nektarflüge. Weibchen der Wildbienen suchen zur Eigenversorgung auch Blüten zum Saugen von Nektar auf, an denen sie keinen Pollen sammeln.
Viele Wildbienenarten sind "polylektisch": sie fliegen als Pollenquellen zahlreiche Blütenarten verschiedener Pflanzenfamilien gleichermaßen an, sind nicht auf Blütenpflanzen einer Pflanzenfamilie oder Pflanzenart spezialisiert.
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Ein Weibchen der Großen Wollbiene (Anthidium manicatum) beim Blütenbesuch am wolligen Ziest (Stachys byzantina). |
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Die von Ende März bis Ende Mai fliegende Weiden-Sandbiene (Andrena vaga), sammelt als streng oligolektische Art nur auf Weiden (Salix). Ihre Brut versorgt sie in selbstgegrabenen Erdnestern. |
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Andrena vaga kehrt pollenbeladen zum Erdnest zurück. |
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Die in Baden-Württemberg weit verbreitete Gemeine Sandbiene (Colletes daviesanus) fliegt zur Pollenversorgung nur Korblütler an, vorzugsweise Schafgarbe und Rainfarn. Ihre Nester legt sie nur in Steilwänden an. |
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Nestansammlungen der Gemeinen Seidenbiene. |
Dagegen sind rund 30 % der Wildbienenarten "oligolektisch", das heißt, sie bevorzugen nur wenige oder nur eine Pollenquelle, sammeln Pollen ausschließlich an einer Pflanzenfamilie, im Extremfall nur an einer Pflanzenart.
Da sie nicht auf andere Pflanzen als Futterquelle ausweichen können, sterben sie, wenn die Trachtpflanze fehlt, lokal aus, auch wenn ideale Nistplätze vorhanden sind.
Neben einer genetisch verankerten Spezialisierung ist auch die unterschiedliche Rüssellänge der einzelnen Bienengattungen maßgebend dafür, welche Pflanzen als Nektarquellen genutzt werden.