Grabwespen

Die Grabwespen sind die artenreichste und vielfältigste Wespenfamilie,  in Deutschland  mit rund 250 Arten vertreten, von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern groß. Viele haben gelbe Streifen wie "echte" Wespen, andere dagegen sind schwarz.Mit ihren kräftigen Oberkiefern können sie im Boden graben oder Gänge im Holz weiter aushöhlen.

Grabwespen sind echte Sommertiere und eifrige Blütenbesucher. Sie finden sich gerne auf Doldenblüten ein,  wo sie Nektar trinken und Pollen sammeln oder für ihr Brutgeschäft Insekten jagen.

Adulte Grabwespen ernähren sich von Pollen und Nektar. Die Larven dagegen erhalten als Fleischnahrung gelähmte Spinnen oder Insekten, die von den Grabwespen-Weibchen erbeutet, durch einen Stich ins Bauchmark gelähmt , als lange frisch bleibendes Larvenfutter  in die Brutkammern eingetragen werden.

Die Brutröhren befinden sich in Sandböden, Lehmwänden, morschem Holz oder im Mark von Pflanzenstängeln.

Jede Art ist auf ganz bestimmte Beutetiere eingestellt, jagd also nur Falterraupen, Käfer, Bienen, Fliegen, Blattwanzen, Ameisen, Blattläuse oder Spinnen.




Grabwespe (Passaloecus spec.), an der Kolonie der Blattläuse nach Beute jagend.


Nest einer Grabwespe (Passaloecus eremita): Die Zelle ist gefüllt mit zahlreichen, gelähmten Blattläusen als Larvennahrung. Inmitten des Nahrungsvorrates das Wespenei.


Nestanlage einer Grabwespe (Pemphredon lethifer) mit Ruhelarven in einem Pflanzenstängel. Die Zwischenwände wurden aus Markspänen errichtet.

Manche  Grabwespen (hier Passaloecus) errichten die  Zwischenwände der Brutkammern aus Harz und markieren ihr Nest mit einem Ring aus Harztröpfchen. Aus Harz besteht dann auch der Nestverschluss, der anfangs weißlich aussieht, dann transparent und nach dem Austrocknen matt und gelblich.